07/12/21 Juli, 2021 8 min lesen.

10 Dinge, die du nicht machen solltest, wenn du dir reine Haut wünschst

Kennst du das? Du wachst morgens auf, denkst an nichts Böses, gehst ins Badezimmer, um die morgendliche Routine zu starten, du schaust in den Spiegel und dann - Da! Zack! Mitten im Gesicht thront er, der Pickel, der sich über Nacht gebildet hat. Sofort gehst du sämtliche Möglichkeiten durch, um den Pickel unschädlich zu machen. Pickel sind nicht nur rot, auch spannt die Haut und die Entzündung schmerzt. Oft lässt sich ein einzelner Pickel eindämmen und vertuschen. Jedoch sind die meisten Pickelgeplagten nicht nur von einem Pickel betroffen, sondern haben mit mehreren Unreinheiten zu kämpfen. Mittlerweile gibt es so viele Methoden und Möglichkeiten, Pickeln effektiv entgegenzuwirken. Ob in Zeitschriften oder im Internet – es kursieren so viele Methoden, die behaupten, Pickel magisch verschwinden lassen zu können. Jetzt stellt sich nur die Frage: Was ist Wahrheit und was ist Bullshit? Ich habe hier 10 Punkte zusammengetragen, von denen behauptet wird, wirksame Mittel gegen Pickel zu sein oder die man auf jeden Fall vermeiden sollte, um die Unreinheiten nicht noch schlimmer zu machen. 

 

 

1. Zahnpasta wirkt gegen Pickel  


Diese Aussage liest man immer öfter im Internet und teilweise wird Zahnpasta als Wundermittel gegen Pickel bezeichnet. Es soll den Pickel austrocknen und sofort verschwinden lassen. Es stimmt, dass in der Zahnpasta antiseptische Wirkstoffe sind, die verhindern können, dass Keime und Bakterien sich im entzündeten Pickel vermehren. Auch wird durch einen bestimmten Inhaltsstoff in der Zahnpasta, dem Pickel Feuchtigkeit entzogen. Jedoch enthält Zahnpasta auch viele Inhaltsstoffe, die absolut nicht für die Haut geeignet sind. Beispielsweise ist der enthaltene Aromastoff Menthol reines Gift für die Schutzbarriere der Haut und macht sie somit sehr anfällig für neue Entzündungen. Auch das in der Zahncreme enthaltene Fluorid löst Hautreizungen und sogar Ausschläge aus. Die Zahnpasta-Kruste, die sich über dem Pickel bildet, dichtet die Haut vollständig ab und somit kann der Pickel sich nicht entleeren. Meist wird der Pickel nur noch größer und schlimmer als er vorher eigentlich wahr. 
 

 

2. Sonne hilft gegen Pickel


Es ist auch ein weit verbreitetes Gerücht, dass durch Sonneneinstrahlung die Unreinheiten verschwinden und unschädlich gemacht werden. Zwar wird in der Medizin UV-Licht eingesetzt, um Hautunreinheiten zu behandeln, jedoch muss dort mit genauster Präzision und kontrolliert gearbeitet werden. Warum sollte man sich also nicht einfach mal im Sommer schön in die pralle Sonne legen? Ganz einfach: die Sonne hat großen Einfluss auf das Aussehen und den Zustand der Haut. UV-Strahlen sorgen dafür, dass die Haut an Feuchtigkeit verliert, was ja im ersten Moment bei fettiger Haut gut erscheint. Jedoch muss die Haut den Verlust ausgleichen, um die Hautbarriere aufrecht zu halten und fängt an, noch mehr Talg zu produzieren, was einen rückschlagenden Effekt hat. Somit wird die Pickelbildung weiter verstärkt gefördert. Auch verdunkeln Sonnenstrahlen die bereits vorhandenen Pickelnarben und lassen sie noch deutlicher hervortreten. 
 

 

3. Nur Seife macht die Haut richtig sauber

 

Natürlich wäre es schön einfach die normale Handseife auch für das Gesicht zu nehmen. Wenn die Haut im Gesicht es könnte, würde sie anfangen zu schreien, sobald du mit herkömmlicher Seife auf sie los gehst. Industriell hergestellte Seifen haben einen hohen pH-Wert von 8-12 und sind somit basisch. Der pH-Wert unseres Säureschutzmantels beträgt 5,5 und ist somit leicht sauer. Geht man nun mit der herkömmlichen Seife ran an die Haut, bringt man den kompletten Säureschutzmantel durcheinander, stört ihn und greift ihn somit an. Dies hat Hautirritationen, Entzündungen, Rötungen und Pickel zur Folge. Außerdem wäschst du mit der Seife alle natürlichen Fette und die Feuchtigkeit der Haut ab, was sie sofort austrocknen lässt. Sie wird anfälliger für Bakterien, Keime und Pilze. Deshalb solltest du lieber zu milden Gesichtsreinigungen greifen, die speziell für deine Haut geeignet sind.  

 

 

4. Jeder Pickel muss sofort ausgedrückt werden

 

Jeder kennt es - es ist hart, die Finger von den Pickeln zu lassen und man würde die am liebsten alle ausquetschen. Das sollte man auf jeden Fall lassen und lieber zu einer professionellen Ausreinigungsbehandlung gehen, die eine Kosmetikerin durchführt. Wenn man selbst anfängt, die Pickel auszudrücken, drückt man oft den überschüssigen Talg noch tiefer ins Gewebe als das man ihn “ausdrückt”. So entstehen tiefliegende und schwerwiegende Entzündungen im inneren Gewebe. Durch das falsche Quetschen und Drücken entstehen neue Wunden und die Entzündung wird sich verschlimmern. Auch gelangen Bakterien, die man an den Fingern hat und die sogar auf der Gesichtshaut liegen, in die Wunde und den Pickel und reizen alles nur noch weiter. Der entzündete Pickel wird nur noch größer und schmerzt mehr. Auch wenn du es schaffen solltest, den Talg aus dem Pickel zu entfernen, bleibt meist immer noch ein kleiner Rest des Talgs im Talgdrüsenhaarfollikel zurück. Dieser sorgt dann dafür, dass sich der Pickel wieder komplett neu bildet. Also ist es immer wichtig, seine Unreinheiten von einer professionellen Kosmetikerin ausreinigen zu lassen. 
  

 

5. Ein Peeling schrubbt die Pickel weg


Wie schön es wäre, wenn man einfach mit einem schön körnigen Peeling über die Haut geht und man würde alle Pickel damit dem Erdboden gleich machen. Leider lassen sich Pickel aber nicht einfach wegschrubben. Ein sogenanntes mechanisches Peeling, dass immer eine Körnung hat, mach es eigentlich nur noch schlimmer. Die in dem Peeling enthaltenen Körnchen reißen die entzündeten Pickel nur auf, so dass die Haut gereizt wird und weitere Bakterien in die bereits vorhandenen Entzündungen gelangen. Dadurch, dass die Pickel brutal geöffnet werden, tritt die Entzündungsflüssigkeit teilweise aus und verteilt sich auf der Haut. So kommt es zu einer Schmierinfektion, was bedeutet, dass sich durch das Verteilen der Entzündungsflüssigkeit auf der Haut weitere neue Pickel und Entzündungen bilden. Den gleichen Effekt haben aber auch Reinigungsbürsten oder aber auch grobe Schwämmchen, die man zur Reinigung verwendet. Bei Pickeln sollte man lieber zu einem chemischen, flüssigen Peeling zurückgreifen, wie beispielsweise ein Fruchtsäure-Peeling. Um herauszufinden, welche Peeling-Art am besten für deine Haut geeignet ist, solltest du eine professionelle Kosmetikerin aufsuchen. 
 

 

 

6. Pickel brauchen keine Pflegecreme 


Menschen, die zu Pickeln neigende Haut haben, sind oft von dem Gedanken noch mehr “Fett” auf das Gesicht zu geben abgetan. Man hat sofort das Bild einer triefend glänzenden Haut im Kopf und will sich am liebsten schütteln. Dabei vergisst man schnell, dass eine Creme nicht immer nur aus Fett besteht, genauso wie die Haut nicht nur Fett braucht. Fett bedeutet nicht gleich Feuchtigkeit! Denn Feuchtigkeit braucht eine Haut immer. Tagtäglich verliert die Haut Feuchtigkeit, besonders durch die Wetterbedingungen oder andere äußere Einflüsse. Auch wenn du zu wenig trinkst, wirkt sich das auf die Haut aus. Die Haut kann glänzen durch die vermehrte Talgproduktion der Talgdüsen, was die sogenannte Fettphase der Haut bildet. Wenn jedoch die Feuchtigkeitsphase auf der Haut zu gering ist, wird die Schutzbarriere der Haut gestört. Dies führt dazu, dass sich die Haut schlechter wehren kann, wenn äußere Einflüsse oder Bakterien die Haut belasten. So entstehen schneller Entzündungen und die Haut ist komplett aus dem Gleichgewicht. Gott sei Dank gibt es heutzutage speziell für jeden Hautzustand und für jedes Hautbild eine passende Creme, um die Schutzbarriere der Haut aufrechtzuerhalten und somit die Unreinheiten wegzupflegen. 


 

7. Unreine Haut muss man öfter waschen


Das stimmt so nicht, denn jede Haut sollte im Normalfall nur zwei Mal am Tag gereinigt werden, und zwar morgens und abends. Es ist wichtig, dass wir alles, was wir über Tag und über Nacht mit der Haut einfangen oder was die Haut an Giftstoffen ausscheidet auch wieder Abwaschen. So werden Bakterien, Keime, Schmutz und Hautzellen von der Haut gewaschen, die für die Unreinheiten im Gesicht zuständig sind. Trotzdem ist zu beachten, dass das Waschen der Haut auch Strapazen mit sich bringt. Denn jedes Mal, wenn wir mit unseren Reinigungsprodukten an die Haut gehen, wird der Schutzfilm der Haut angegriffen, so dass die Haut gezwungen ist, ihren Schutzfilm wieder herzustellen. Dies geschieht, indem sie die Talgproduktion in der Haut ankurbelt und somit wieder neues Fett auf der Haut aufliegt. Wäscht man sich zu oft die Haut, ist diese gezwungen, immer mehr und mehr Talg zu produzieren, was wiederum zu den Unreinheiten führt. Es ist zwar wichtig, die Haut gut zu reinigen, aber es ist zu beachten, dass diese nicht mehr als zwei Mal am Tag gereinigt werden sollte. 
 

 

 

8. Bakterien müssen vermieden werden 

 

Es ist natürlich kein Geheimnis, dass Bakterien, Keime und auch Schmutz für jede Art von Entzündung verantwortlich sind. Somit auch für Pickel. Deswegen ist es eigentlich Priorität, diese so gut es geht zu vermeiden. Es fängt eigentlich schon damit an, wenn man mal überlegt, wie oft man sich am Tag mit den Händen ins Gesicht fasst. Unsere Hände fassen alles an, was denen, wortwörtlich, in die Hände kommt. Es ist umso wichtiger, regelmäßig die Hände zu waschen, aber eben besonders, sie auch aus dem Gesicht zu lassen. Ein anderer Punkt ist, öfter mal den Kopfkissenbezug zu waschen. Da die Haut sich über Nacht am meisten regeneriert, scheidet sie somit auch sehr viele Giftstoffe und Bakterien aus. Diese haften dann auf dem Kopfkissenbezug und jedes Mal, wenn du dort schläfst, nimmt die Haut teilweise diese ganzen Schadstoffe wieder auf. Genauso ist es mit Handtüchern, Waschlappen, Schwämmchen, Reinigungsbürsten oder aber auch Makeup-Pinseln. Diese Gegenstände sind wahre Bakterien- und Keim-Behausungen. Regelmäßiges Wechseln und Reinigen kann dafür sorgen, die entzündlichen Pickel erst gar nicht entstehen zu lassen. 
 

 

 

9. Viel hilft viel


Das altbekannte Sprichwort ist ja eigentlich “je mehr desto besser”, das trifft auf die Pflege der Haut aber nicht zu. Da man die Pickel so schnell wie möglich loswerden will, sucht man oft im Internet um Rat. Der eine scheibt dies und der andere ist von einem anderen Produkt überzeugt. Da man jetzt nicht weiß, wem man vertrauen kann, holt man sich einfach beides, um auf der sicheren Seite zu sein. Versucht man halt beides, um einen schnelleren Erfolg zu erzielen und die Pickel sofort loszuwerden. Jedoch wirst du schnell merken, dass das gar keine so gut Idee war. Denn wer ständig seine Produkte wechselt und haufenweise Kosmetikpräparate gleichzeitig ausprobiert, tut seiner Haut gar keinen Gefallen. Irgendwann ab einem gewissen Punkt, fängt die Haut an sich zu wehren. Dies macht sich bemerkbar mit weiteren Entzündungen, Pickeln, schuppige Haut und Pusteln. Der Hautzustand verschlimmert sich oft gewaltig und es dauert seine Zeit, dies wieder unter Kontrolle zu bekommen. Deshalb ist es sehr wichtig, seine Haut langsam und aufbauend an neue Pflegeprodukte zu gewöhnen und dann auch bei dem zu bleiben, was wirklich hilft. 

 


10. Naschen ist verboten

 

Natürlich weiß jeder, dass Schokolade, Chips und Gummibärchen nicht gesund sind und deshalb auch nur in Maßen gegessen werden sollten. Es ist leicht verständlich, dass Zucker und Fett sich negativ auf die Haut auswirken können. Jedoch sind es auch die vermeintlich gesünderen Lebensmittel, wie zum Beispiel Milch, Weizen und auch Zitrusfrüchte, die die Unreinheiten vermehrt auftreten lassen. Zu diesem Thema findest du auf meiner Seite spezielle Blogartikel.

Eine gesunde und vor allem vielseitige und ausgewogene Ernährung ist wichtig für ein gesundes Hautbild und langes Leben. Natürlich ist es auch erlaubt, mal zwischendurch ein wenig was zu naschen, um auch die Laune oben zu halten. In kleinen Mengen wirkt sich das nicht immer sofort auf die Haut aus. 

 

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Autorin: Anika Heinen, Kosmetikerin mit Spezialisierung auf Hautprobleme und Gründerin von Pure Skin Concept