04/12/21 April, 2021 4 min lesen.


Stress als Pickelverursacher

Kennst du das auch, dass immer genau pünktlich vor der Party, dem Meeting oder dem Date dieser dicke Pickel auf dem Kinn erscheint? Oder fiese Rötungen und Mitesser sich auf deinem Gesicht breit machen? Und du fragst dich: Warum gerade jetzt!? :O 

Nun, sehr wahrscheinlich ist, dass du dich vor wichtigen Terminen "verrückt machst". Du bist aufgeregt, planst jedes Detail, spielst verschiedene Möglichkeiten durch, was du sagen, was du anziehen, was passieren könnte, kurzum - du machst dir Stress. Und das wiederum verursacht Pickel, Mitesser, Reizungen der Haut. Bei manchen reichen wirklich schon verhältnismäßig harmlose Anlässe, wie die vorgenannten Beispiele, bei anderen muss schon eine größere seelische Belastung vorliegen. Doch immer gilt: Stress wirkt sich tatsächlich negativ auf unsere Haut aus. Gefährlich für deine Haut ist vor allem eine langfristige seelische Anspannung, die kann Pickel regelrecht „aufblühen“ lassen. 
 


Was ist Stress? 

Jeder von uns hat mal psychisch belastende Situationen im Leben. Wenn die flott wieder vorbei sind, kann unser Körper damit umgehen und sich wieder entspannen. Sind wir der Belastung aber länger ausgesetzt, laufen die Prozesse in unserem System, die für eine Anpassung an die Situation notwendig sind, einfach auf Hochtouren weiter, was langfristig zu gesundheitlichen Schäden bis hin zu einem Zusammenbruch führen kann. 

Zu den häufigsten körperlichen Anzeichen für Stress gehören: Herz- und Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühle, Herzrasen und Atembeschwerden. Außerdem auch Kopf-, Nacken-, Rücken- und Gelenkschmerzen, die durch falsche Haltung, Verkrampfung und Zähneknirschen entstehen können. Andere leiden unter Magen-Darm-Symptomen wie Durchfall, Verstopfung, Reizdarm und Sodbrennen. 
 

 


Wie entstehen Stresspickel?

Unsere Haut als größtes Organ dient auch als sichtbares "Meldesystem" für Probleme im Inneren. Du kannst dir also vorstellen, wie unsere Haut auf solch ein heftiges Ungleichgewicht unseres Körpers durch Stress reagiert.  

Wenn wir im Stress sind, werden vermehrt die Hormone Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin ausgeschüttet, was zu einer verstärkten Talgproduktion in den Talgdrüsen der Haut führt. Der Körper kommt mit dem Abbau des überschüssigen Fetts nicht mehr hinterher, das verklebt mit abgestorbenen Hautschüppchen, die Talgdrüsen verstopfen, Mitesser und Pickel blühen auf. Außerdem wird die Hautbarriere durch diesen Hormoncocktail geschwächt, was die Abwehr von Bakterien schwieriger macht und so Entzündungen begünstigt. 

Auch im gestressten Körper selbst entstehen entzündungsfördernde Stoffe, die leider die Symptome in Muskeln und Organen verschlimmern können, aber auch von innen die Haut beeinflussen.  Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, nimmt darüber hinaus auch nochdie Geschwindigkeit der Wundheilung unter Stress um bis zu 40% ab. Ein Teufelskreis … 
 
Nicht nur jede Form der Akne, Hautunreinheiten, Mitesser und Rötungen der Haut können durch Stress entstehen oder verschlimmert werden. Auch trockene Haut und schuppigeStellen können ein Zeichen für eine Überforderung sein. Unsere Haut hat eine natürliche Schutzmauer, die aus Talg, Schweiß, Lipiden (Fetten), Aminosäuren und verhornten Zellschuppen besteht. Bei einer gesunden und gut gepflegten Haut ist diese Barriere ausgewogen. Bei Stress kann diese Lipidbarriere der Haut sich verringern, wodurch die Feuchtigkeit schneller verdunstet und die Haut austrocknet. Diese Schicht ist aber äußerst clever angelegt, sie schützt die Haut nicht nur vor dem Austrocknen, sondern auchvor Keimen und anderen schädigenden Stoffen aus der Umwelt. Diesen ist die Haut dann schutzlos ausgesetzt. 

 


Wie kannst du Stresspickeln vorbeugen?

Den Stress abbauen. Jepp. Nützt nix. Muss sein. Hilft nicht nur, die Pickel und Unreinheiten in den Griff zu bekommen, sondern fördert insgesamt deine Gesundheit und dein seelisches Wohlbefinden. Da man nicht immer gleich seine ganze Lebenssituation ändern kann (was aber unter Umständen durchaus als langfristige und nachhaltige Alternative in Erwägung gezogen werden sollte), empfehle ich dir hier drei ganz einfache Dinge, um den stressigen Alltag kurz zu unterbrechen. Die Ausschüttung der Stresshormone kann sich dadurch verringern, was deinem Körper die wichtige Pause verschafft, in der er sich regenerieren kann. 

 

 

Diese 3 einfachen Dinge kannst du mal ausprobieren: 

  1. Atme tief durch für ein paar Minuten. Tief einatmen, kurz anhalten, lang und tief ausatmen. Denke beim Ausatmen gerne an Wörter wie: ich lasse los, ich entspanne, alles ist gut. Zum Abschluss gähne lang und herzhaft. Gähnen ist für unsere Psyche das Symbol für "keine Gefahr". 
     
  1. Trinke ausreichend, am besten reines Wasser (ohne Kohlensäure), aber auch gerne Kräutertee. Pro Kilo Körpergewicht solltest du mindestens 30ml Wasser am Tag trinken, bei 70kg also 2,1 Liter. Ausreichend Flüssigkeit hilft deinem Körper, giftige Stoffe abzutransportieren. 
     
  1. Lache :) Du bist im Stress, du hast nichts zu lachen? Dann beginne mit einem Lächeln. Und das auch, wenn es keinen Grund gibt, denn unser Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, ob es da draußen was zum Lächeln gibt oder nicht. Wenn deine Mundwinkel nach oben gehen, werden automatisch Glückshormone ausgestoßen! Du kannst dir auch ganz bewusst Mini-Videos im Internet suchen oder finde sogar eine Streaming-Serie oder etwas anderes, worüber du dich amüsieren kannst.  

 

Ein paar Minuten Lachen am Tag machen für deine Haut und dein Leben einen großen Unterschied ... 

 
 

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  Autorin: Anika Heinen, Kosmetikerin mit Spezialisierung auf Hautprobleme und Gründerin von Pure Skin Concept